Zusammenfassung kommt morgen, jetzt bin ich zu müde. Heutige Etappe: 32 km.
Guten Morgen allerseits, es ist 7:20. Das schöne daran? Bis vor 20 Minuten war niemand im Zimmer munter. Niemand hat um 5 angefangen zu packen, oder aufs Klo zu gehen oder ähnliches. Und: obwohl wir heute in ein albergue sind, mit 7 Stockbetten (=14 Personen, obwohl heute Nacht waren es nur 9, wenn ich mich nicht irre), gab es Bettzeug aus Textil. Richtige, schöne, frische Baumwolle. Nicht die heutzutage beliebte (wahrscheinlich aus covid-zeiten stammende) einweg-polyester Pseudoüberzüge. Ökologischer Fußabdruck sowieso egal.
Aber zurück zum Start gestern in der früh. Da hatten wir ja unser Privatunterkunft mit eigenes 3-Bettzimmer und eigene Dusche. Und wir wussten, dass wir den Zug um 10:55 in Caminha erwischen mussten, um damit vom Küstenweg zum zentralen Weg rüberzufahren. So ist Marti um 6 aufgestanden, damit wir um 8 losgehen können. Immerhin waren die Damen Zsófi und Marti um 8:20 bereits aubflugfertig, ich ganz leicht angespannt. Wir hatten ja ca 8,5 km bis Caminha (lt. Google maps), und das sind doch 2,5 Stunden, wenn man flott geht, Pausen definitiv nicht dabei.
Aber wir sind richtig schnell gewesen, hatten nur eine Lulupause, und wären zwar etwas erschöpft, aber 30 min vor Abfahrt am Bahnhof.
Der Bahnaufsichtstyp hat uns erklärt, dass die Tickets im Zug zu kaufen sind, hat einen Stempel in unser credential gegeben, und da war noch immer Zeit am Bahnhof einen Kaffee zu trinken. Yess :)
Der Zug war übrigens eh nur 15 min verspätet.
So kommen wir um ca halb 12 in Valenca an. Dort noch ein Stempel gleich am Bahnhof - der dortige Typ hat so freundlich gelächelt und war sichtlich sehr zufrieden mit seinem Job, caministas Stempeln zu verteilen :)
Gleich außerhalb des Bahnhofs dann ein kurzes Platzregen. Unter einem Verdacht haben wir uns angezogen, die Rucksäcke in den regenschuzt gepackt, dann war's wieder vorbei.
Lt. Google und mein Buch ist die Strecke Valenca - O Porrinho 17 bzw 20,4 km (wobei mein Buch eine längere, dafür schönere Strecke wählt). das würde eine gesamttagesstrecke von ca 26-28 km ergeben. Nur so erwähnt, wir haben ja im Vorfeld schon überlegt, was wir machen wollen.
In Valenca (und nicht Valencia, wie mein Handy mich ständig ausbessern, bzw wohin Zsófi die Zugtickets kaufen wollte) hat uns der Weg gleich auf die Fortaleza geführt - ich dachte das wäre eine normale relativ kleine festungsanlage, aber weit gefehlt, das ist eine komplett in eine Festung ausgebaute Stadtviertel, mit mehreren Gassen, Plätze, Geschäfte, Kirche dabei. Ziemlich beeindruckend - die Spanier sind auch an dieser Festung gescheitert und konnten die südlicheren Teile nach Ausbau der Festung nicht mehr einnehmen.
Von hier führt der Weg hinunter zur Ponte internationale - auch Eiffel wollte diese Brücke bauen (wie die Brücke vor Viana do Castelo), hat aber den Auftrag nicht bekommen. Und diese Brücke führt uns direkt nach Spanien.
Und die spanische Seite ist im Prinzip der Gegenspieler von Valenca: Tui. Die Stadt liegt zu Füßen der festungsartigen Kathedrale.
Auf dem ersten Foto sieht man noch: wir haben vor dem Eingang der Kathedrale gejausnet, es hat genau dann, wann wir Pause in einem sonnigen aber windgeschützten Eck machen wollten, zum regnen angefangen. Die Cafes rundherum hatten noch? schon? zu...
Aber nicht alle, 2 Ecken weiter gab es einen offenen Cafe, aber nur mehr für 20 min, dann haben auch die siesta gemacht. Hier haben wir festgestellt, dass die Uhr 1 Stunde vorgestellt werden musste, also es war dann doch schon ca 2 Uhr.
An sich war die Strecke ab hier richtig schön, mehrere waldstrecken, schattig, aber irgendwie recht lang. Und das Problem: zwischen Tui und O Porrinho gibt es nur 1 Luxusunterkunft, und ein albergo alternativo - diese war schon Tage zuvor ausgebucht. Daher mussten wir unbedingt bis O Porrinho kommen.
Auf ziemlich halber Strecke nach O Porrinho, also 10 km von dort gab es ein sehr nettes, schönes Cafe - die hatten sogar Radler. Und Eis. Hier hat es natürlich wieder kurz geregnet. aber die schöne Strecke war bald vorbei, die letzten 6 km sind wir durch ein Industriegebiet gegangen - es wäre auch durch den Wald möglich gewesen, das wäre aber noch 1,5 km länger gewesen, und das war einfach nicht mehr dabei. Die letzten 4 km waren echt eine Qual. aber O Porrinho selber ist eine sehr aufgeräumte, charmante Stadt (Dorf?), die Leute flanierten auf der Straße, auf einem Platz war ein Konzert - eine nette Abwechslung nach dem endlosen Industriegebiet.
Natürlich waren wir schon so auf Google maps und die letzten Schritte konzentriert, dass wir an unser Hostel vorbeimarschiert sind :) und mussten die ganze 90 m retourgehen. aber dann! Das Zimmer groß, unsere Betten vorreserviert, die schon erwähnte Baumwoll Bettwäsche, alles sauber, die Leute leise.
Wir waren mit Zsófi noch kurz gleich ums Eck essen, das war auch schön (mein erstes pulpo), danach nur mehr schlafen gehen.
Und in der Nacht habe ich zusammengezählt, ich habe gestern 3,5 l getrunken. Und bin 42200 Schritte geganen. Brave, brave Füße.
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