Also ich habe ja von Anfang an so ein Angst vor der Etappe mit der Cruz de ferro gehabt. Die heutige Etappe hat mir was besseres gelehrt.
Ich habe immer wieder gesagt, dass wenn ich über den Berg bin, spazieren wir sozusagen nach santiago. Marti hat dafür immer wieder gesagt, dass es ja noch ein Berg zum überwinden gibt dazwischen - aber das habe ich bis heute konsequent ignoriert.
Auf jeden Fall sind wir gutgelaunt und vollgefrühstückt von La Faba losgegangen.
Ich habe gewusst, dass die wir ersten knapp 2 Stunden noch bergauf gehen werden. Angeblich hat man währenddessen wunderschönen Ausblick an die Berge - davon haben wir genau gar nichts gesehen, weil wir innerhalb von 15 Minuten wieder in den Wolken (Nebel) angekommen sind.
Nach einer guten Stunde sind wir bei der Provinzgrenze zu Galizien angekommen: ab sofort wird alles mit x statt j geschrieben.
Von hier war es nicht mehr lange bis O Cebreiro - ein Museumdorf, voll mit Tagesausflügler, die uns, mit Rucksack aus dem Nebel auftauchende, schwitzende caministen nur fragend angeschaut hatten.
Laut Höhenbeschreibung in meinem Buch sollte es ab hier nur milde bergab, dann wieder leicht bergauf, und ab dort nur noch bergab gehen. Stattdessen war die strecke ab hier ein ewiges steil - und lang - bergab, dann steil - und lang - bergauf, dann wieder lange abwärts, dann aufwärts, dann ab, dann auf.... Bis ich endlich total erschöpft auf der Passhöhe angekommen bin.
Hier war zumindest der haushund lustig (und groß).
Nach 4 Stunden anstrengendes gehen waren wir aber immernoch gute 3 Stunden von unser Etappenziel in Triacastela entfernt.
Und die Kilometer waren ab hier wie Kaugummi. Endlos, freudlos, zwar schön, aber ich konnte das ganze nicht mehr genießen.
In der letzten Stunde habe ich dann doch noch Glück gehabt - ein netter Niederländer hat mich eingeholt und unterhalten, bis wir in Triacastela angekommen sind.
Beim check-in habe ich nur noch gezittert, dann mich geduscht, und ungefähr alles angezogen, was ich noch hatte (Leggings, meine zweite wanderhose drüber, unterleiberl, ein Rollkragenpullover und mein Wollpulli, getoppt mit meiner Haube und schal - halb um den Hals, halb um den Kopf gewickelt). Ich habe mich in mein Schlafsack gekuschelt, im zimmer - wo wir glücklicherweise wieder zu zweit waren - ein trockenes Brot gegessen, mein paracetamol (650 mg, es lebe Spanien ;)) getrunken und um 19:30 eingeschlafen - ohne Zähneputzen, dafür mit Kontaktlinsen. Um halb 3 in der früh bin ich aufgewacht, habe einige schichten ausgezogen, meine Kontaktlinsen rausgenommen, mich wieder hingelegt, und bis in der früh geschlafen.
Ja, meine Verkühlung hat mich eindeutig eingeholt.
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