péntek, november 17, 2017

November 16, 2017, Day 21

November 16, 2017, Day 21
So schlecht wie heute Nacht habe ich lange nicht mehr geschlafen. Ich habe noch die blogbeiträge geschrieben, 2 andere haben im Aufenthaltsraum noch ferngeschaut (was mir so überhaupt nicht abgeht, wenn ich es mir überlege), also ich habe gar nicht gemerkt, dass es spät (ca 22 Uhr) geworden ist.
Als ich im Zimmer angekommen bin, haben schon 2 geschlafen, Christiane hat noch an ihr Handy herumgedrückt. Die Luft war so feucht und abgestanden und heiss und klebrig und ekelhaft, dass ich zuerst gelüftet habe (dabei einer der schlafenden aufgeweckt habe). Dann habe ich die Heizung komplett abgedreht. Dann mich fürs Bett fertig gemacht. Dann wieder gelüftet. Dann mich ins Bett gelegt. Und bin die ganze zeit die Gedanke nicht losgeworden, dass es so ist wie damals bei der Geburt von Liza: Plastikbettunterlagen, heiss, ekelhaft.
Ich habe wirklich versucht zu schlafen, ist mir aber bei besten willen nicht gelungen. Ich habe dafür gehustet - und zwar viel und oft. Um 3 in der früh habe ich nochmals gelüftet. Eingeschlafen bin ich dann so gegen 5, und ein Zimmerkollege hat seinen Wecker für 6 uhr gestellt gehabt (ich habe ihm dann um 10 im nächsten Ortschaft eingeholt. Wo er zwischen 6:15, als er das zimmer mit Gepäck verlassen hat, und 10 im Ortschaft 4km von hier gemacht hat, keine Ahnung).
Ich bin dann um 7:30 aufgestanden, mich fertig gemacht, bin dann schon inklusive Rucksack frühstücken gegangen, und losgepilgert.



Da ich nur noch 67km, aber noch 3 Tage zum gehen habe, habe ich vorgenommen dass ich nur so weit gehe, bis es mir gut tut.
Es war wieder einmal warm und schön gemütlich, auch heute führt der Weg über Wälder, dann wiesen, dann Dörfer.



In einer der ersten Dörfer steht ein alter mann in der Kirchentüre, und sagt mir ich soll hineinkommen, er würde mein credential abstempeln. Sichtlich werden hier, auf die letzten Etappen der camino die Kirchen von freiwilligen aufgesperrt, die erstens die Kirche zeigen können, andererseits die credentials abstempeln - irgendwie ist mir ein Stempel einer Kirche lieber als der von einer Kneipe. Und die Leute in den Dörfern kommen doch mehr mit den caministen in Kontakt, und vielleicht kommt ein bisschen Geld für die kirchenrestaurierung auch zusammen, wenn einige der Pilger eine kleine donativo geben.



Ich habe eine kurze kaffepause gemacht nach 1 Stunde (wo ich mein Zimmerkollege eingeholt hatte), dann wollte ich nur gegen 12 in Melide eine pause machen, und dort pulpo essen - die sollen dort herrlichen pulpo machen können. Aber als ich um 12:30 in Melide war, hatten die normal aussehende Restaurants noch zu (es wird hier zunehmends turisrisch, aber ich versuche die turistenrestaurants zu vermeiden), oder haben nur Tische im Schatten gehabt. Ich wollte aber in der sonne sitzen.



Wenn nicht, dann nicht - Melide stellte sich als ein mini-städtchen heraus, nach 15 Minuten war ich schon am ende der Stadt, und habe beschlossen einfach weiterzugehen, bis ich etwas sympathisches gefunden habe.

Stattdessen bin ich auf eine Gruppe Spanier getroffen, die laut sprechend und singend gegangen sind - ich bin dann langsamer gegangen, damit die vorausgehen können. Dann wären sie langsam. Dann wollte ich schneller gehen - dann waren sie auch eher flott. Und nervig. schlussendlich sind wir ca 1 Stunde lang mehr oder weniger nahe zueinander gegangen, aber dann war ein perfekter picknickplatz frei - und ich hatte in der früh noch einen Sandwich gemacht. Also habe ich mich bequem - und endlich wieder alleine hingesetzt, und gejausnet. Dabei festgestellt, dass ich nur noch 1 Stunde von meinem Plan-destination für heute bin, also habe ich beschlossen noch weiter zu gehen, und damit meine längste strecke mit knapp 29km zu machen.
Ich habe in der Zwischenzeit auch Marti gesmst, aber sie hat noch nicht geantwortet.

Unterwegs bin ich an einigen wegsteinen vorbeigegangen - es kommt mir vor, als ob die hier immer öfters gestellt wären - die alle mit Paolo coleho-iche weltverbesserische graffitis geschmückt sind. Die sind mir schon ziemlich auf die nerven gegangen - die Welt wird davon ja nicht besser, nur weil gut 500.000 Leute hier jährlich durchgehen. Eine diese klugen schrifte hat geheißen: the most beautiful things tend to happen along the ugliest part of the road.



Und dann ist es wieder passiert: es war zwar eine schöne strecke im Wald, wo ich kurz über eine teerstrasse gehen musste. Auf einmal höre ich einen LKW kommen, stelle mich auf den Straßenrand, damit der LKW vorbeifahren kann. Und statt vorbeizufahren bleibt der Fahrer stehen, lässt mich im Wald zu meinem Pfad queren, winkt mir zu und wünscht mir buen camino.



Die Welt wird von diese Geste nicht besser, aber wir beide sind lächelnd weitergegangen. Und der camino lehrt mir zumindest, auf solche Gesten besser aufmerksam zu werden, und ebenso freundlich und zuvorkommend zu sein - im Endeffekt ist dann vielleicht doch eine kleine weltverbesserung möglich.



In Arzúa habe ich eine nette Herberge gefunden - ein altes Haus ist ein bisschen umgebaut worden - es ist nicht überheizt, es sind nur wenig Leute im großen Schlafraum, und so weit niemand, der schnarcht.
Ich war noch pulpo essen - war köstlich. Beim zurückkommen waren gerade noch 2 Leute in der Küche - die haben heute 60km zurückgelegt. Einer von denen ist von st-jean am 3.November losgegangen - er wird den gesamtcamino mit 800km in genau 14 tagen geschafft haben, wenn er morgen in santiago ankommt. Ich bin aber auf meine 29km heute trotzdem sehr stolz!
Und es sind nur noch 38km bis santiago!



(Marti hat später zurückgeschrieben: sie hat für jetzt aufgeben müssen, kommt aber nochmal wieder, um die letzten 80km zu gehen.)

3 megjegyzés:

Névtelen írta...

Nagyon ügyes vagy! Joggal lehetsz büszke a teljesítményedre!
Ma semmi kép? Még a finom vacsoráról se? :-(
Nagyon sajnálom, hogy Mártinak fel kellett adnia, de ilyen fájdalmakkal nincs értelme folytatni. Ráadásul tényleg sokat árthat magának, ha tovább megy ilyen gyulladt, fájdalmas csípővel.
És persze örülök, hogy Neked eddig minden sikerült, a masszív náthád és köhögésed ellenére is!
Jó utat tovább!
Puszi: Anya

Névtelen írta...

Oh, most frissítettem, és megjelentek a képek! Szóval mégis csak vannak! De jó :-)
Anya

Névtelen írta...

Nagyon szép helyeken jársz! Ezek a régi templomok gyönyörűek! Bár gondolom, sok időd azért nincs városnézésre. De az erdei út is nagyon szép!
Anya